Die Küche war das Zentrum des Hauses. Sie ist das größte Zimmer und hat auch die besten Dielen bekommen (gehobelte gekaufte Dielen mit Nut und Feder – in allen anderen Zimmern unten waren ansonsten dicke Fichtenbretter verwendet, die einfach nebeneinander festgenagelt worden waren). Hier wurde gekocht und gebacken, gegessen und hier fanden wahrscheinlich auch die meisten Tätigkeiten statt, die man im Haus machte. Die Küchenfenster müssen in der kalten Jahreszeit ständig beschlagen und mit Raureif bedeckt gewesen sein. Der ist dann in wärmeren Zeiten getaut und über das Fensterbrett abgeflossen. Auch damals schon erkannten die Bewohner, dass das nicht gut sein kann und ritzten eine kleine Abflussrinne in das Fensterbrett, damit das Wasser nicht dort stehen blieb. Unter dem Fenster war eine kleine Regenrinne angebracht, die dann das Tauwasser in einen Eimer abfließen ließ:
Das ständige Wasser hatte leider Folgen (wenn auch bestimmt das Schlimmste durch diese feine Wasserrinne abgehalten werden konnte): die Baumstämme der Wand waren unterhalb der Küchenfenster ziemlich vermodert (in einem Fall bis über die Hälfte), auch die Dielenbretter waren an den Enden etwas weich geworden und die Träger für die Dielen waren zur Wand hin soweit vermodert, dass sie verschwunden waren. Die Dielen sind auch schon früher schon einemal repariert worden, aber die Baumstämme unter den Fenstern hat unserer Handwerker fachmännisch vom vermoderten Holz gereinigt und mit Teer eingestrichen. Das reicht für die Innenwände: jeder Baustamm muss nur so wenig Gewicht tragen und die Stämme ober- und unterhalb übernehmen so viel des Gesamtgewichtes, dass man den den fehlenden Teil nicht ersetzen muss. Anders wäre es gewesen, wenn der Baumstamm vollständig durchgerottet wäre: dann muss ein Stück vollkommen ausgetauscht werden.