Ofen reparieren

Im Rahmen der Schlafzimmerrenovierung habe ich mich auch daran gemacht, das Rätsel des Kachenofens in diesem Zimmer zu lösen. Er war wohl kaum in Benutzung, den vorigen Besitzern zufolge das letzte Mal vielleicht vor 50 oder 60 Jahren geheizt worden. Man konnte ihn heizen, aber man merkte schon, dass er nicht so gut heizte wie die anderen Öfen, er zog auch nicht so gut.

Mit Hilfe eines Freundes, der Ofensetzer ist, habe ich mich daran gemacht, den Ofen von oben zu öffnen, damit man ihn reinigen, notfalls reparieren und vor allem verstehen kann, wie die Kanäle sich in ihm entlangziehen.

Das Gute an Kachöfen ist, dass sie mit Lehm gemauert werden. Mann muss also nur Geduld und Wasser haben, und schon kann man den Ofen Stück für Stück auseinander nehmen. In meinem Fall war die oberste Schicht aus Zement und musste abgeklopft werden. Aber dann konnte man den Lehm wirklich aus den Fugen kratzen, wenn man ihn erst eingeweicht hatte. Die Steine ließen sich dann langsam, Stück für Stück lösen. Die Kacheln der Außenwand konnte ich erhalten, denn die schön und glatt wieder zu setzen, erfordert schon etwas Übung.

Am Ende war der Ofen von innen eigentlich in Ordnung, nicht vollständig verstopft, wie ich angenommen hatte, auch nicht in sich zusammengestürzt, wie ich befürchtet hatte. Aber er war vollkommen verrußt, und der Ruß bildet sozusagen eine Schutzschicht, die die Ziegel des Ofens isoliert. Eigentlich sollen die Ziegel die Wärme des Rauches annehmen, bevor er aus dem Schornstein zieht (und das funktioniert meistens auch ziemlich gut). Der Rauch zieht durch das größere Loch in der Mitte auf dem letzten Bild nach oben, wo er an die Decke des Ofen stößt, sich an den Seiten wieder nach unten bewegt, unter dem Feuer durch einen Kanal durchzieht und dann seitlich in den Schornstein geleitet wird. Überall hingen Rußzotteln, und das war auch die größte Aufgabe, die zu tun war: alles ordentlich zu putzen. Es gibt unten im Ofen ein Loch für den Schornsteinfeger, aber von da aus kommt man nicht richtig an die Züge ran. Am Ende musste ich die ganzen Ziegel, die dann die Wärme speichern, wieder mit Lehm einmauern. Vier Ziegel habe ich erneuert.

Es hat sich gelohnt. Jetzt ziet der Ofen gut und wärmt sich auch viel besser auf als vorher, das heißt, wir brauchen eine kleinere Menge Holz, um die gleiche Wärme zu erzeugen.

 

 

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