Isolierung des Eingangsbereiches

Jetzt wird es langsam Zeit, wieder von unserem Haus zu berichten. Der Sommer und Herbst war so voller Arbeit, dass ich erst jetzt dazu komme, über die Isolierung von Flur und Treppe nach oben zu berichten. Eigentlich wollte ich den größten Teil der Arbeit in meinem Sommerurlaub im Juni erledigen, aber so einfach war das nicht:

Plangemäß hatte ich in einer Woche eine Zwischenwand ausgebaut und den Fußboden des Flures aufgestemmt. Eigentlich hatte ich erwartet, dass unter den Bodenbrettern keine Isolierung wäre, denn der Flur war nie beheizt. Dort fand sich aber eine ganze Menge Sägemehl und ein kleinerer Teil Stroh.

Eine kleine Reise in die Vergangenheit:
Ich konnte rekonstruieren, dass der Flur ursprünglich etwa 15 cm dick mit Stroh isoliert war (durch das natürlich der Wind ziemlich ungehindert pfeifen kann). Als dann der Keller nach Berichten des Nachbarn etwa in den 50er Jahren gebaut wurde, hat man zwischen zwei Tragebalken die Bodendielen einfach aufgesägt und von dort aus dann die Decke für den Keller aus Beton gegossen. Das muss ziemlich schwierig gewesen sein, denn zwischen Außenwand und dem Bereich, den man damals geöffnet hatte, sind etwa 1,5 m Platz. Über die Kellerdecke hat man dann einfach Sägespäne geschüttet, bis alles voll war.

Diese Technik der Sägespäneisolation hat auch an sich funktioniert, aber der Randbereich zu Außenwand hin war ein Problem: Weil der Abstand so groß war, konnte die Kellerdecke in dem Bereich nicht so sorgfältig gegossen werden, und als Folge war der Beton höher als wohl geplant und war an einigen Stellen mit den unteren Bohlen der Wand in Berührung. Das Sägemehl war auch teilweise durch die im Beton aufsteigende Feuchtigkeit etwas angerottet. Nachdem ich alles gesäubert hatte und die gesamte alte Isolierung als Gartenweg draußen verteilt hatte, machte ich mich daran, die Bohlen ersteinmal von dem angemauerten Beton zu befreien. Dann stellte ich aber fest, dass doch ein Teil so weit verrottet war, dass man mit dem Messer bis zum Anschlag hineinstechen konnte.

An dieser Stelle kam dann mein Zeitplan durcheinander, denn ich wollte einen Fachmann für die Reparatur der Bohlen. Der Handwerker, den ich kontaktierte, konnte allerdings erst drei Wochen später kommen. Somit blieb also der Fußboden ersteinmal für drei Wochen offen und wir bewegten uns auf wackeligen Brettern zwischen Küche, Bad und Eingangstür.

Mein Urlaub war fast um, als der Handwerker endlich kommen konnte, aber dann ging es wieder für eine Woche sehr schnell voran: Die verrottete Stelle stellte sich doch als sehr klein heraus: alles weiche Holz wurde entfernt und ein passendes Stück neues Holz eingesetzt. Dann bauten wir in einem Tag eine neue Verschalung für die neue Isolation, sodass sie nicht mehr mit der Kellerdecke in Berührung sein würde. Nach ein paar Tagen waren auch schon fast alle Bodendielen wieder aufgenagelt, nur der hintere Teil zögerte sich für einige Tage heraus, denn wir mussten auf den Klemptner warten, der Wasser- und Abflussrohre einbaute, mit denen später das Wasser aus dem Keller ins Haus geführt wird.

Die Wand im Flur musste auch isoliert werden, dass konnte der Handwerker etwa zur Hälfte fertig stellen, bevor er zu einer anderen Baustelle musste. Und ab hier begannen dann natürlich wieder die Verzögerungen. Im Juli kümmerte ich mich um die Wandtäfelung, nachdem alle Stromleitungen in die neu isolierte Wand untergebracht worden waren.

Die neuen Fenster, die in den Flur kommen, hatten wir mittlerweile auch in Auftrag gegeben: der Tischler sagte, sie würde im August fertig werden. Darüber in einem anderen Beitrag mehr.

Ich zog nach oben weiter: hier musste auch der Fußboden vom Dachboden (also die Decke des Flures) neu isoliert werden, und wie sich herausstellte, war das auch gut so: eigentlich wollte ich nur 10 cm mehr Isolierung hinzufügen, aber am Ende habe ich fast die gesamte alte Isolation herausgeholt. Die ganz alte Strohisolation war in Ordnung, aber die Rockwoolplatten, die vor 20 Jahren bei der Renovierung des Bades eingebaut worden waren, waren von Mäusegängen regelrecht ausgehölt. Die Mäuse hatten auch einen richtig fetten Vorrat an Körnern angelegt, ca. 2-3 kg! Als ich dann schon mal dabei war, ersetzte ich auch die alten schlechten Bretter durch richtige Fußbodendielen, sodass man diesen Dachboden einmal einfach in ein beheizbares Zimmer umwandeln kann, wenn man möchte.

Schließlich kam noch der Bereicht oberhalb der Treppe hinzu, der teilweise neue Wände bekam und dann von überall isoliert wurde. Das ist noch immer nicht ganz fertig: ein kleiner Teil der Isolierung fehlt noch, aber das meiste ist schon da, eine isolierte Tür hält jetzt die Kälte vom Dachboden draußen und die neuen Wände sind auch schon fast fertig mit einem Lehmputz verputzt. Jetzt muss noch gestrichen werden… Mal sehen, ob es bis Weihnachten wirklich fertig wird? Bis die letzten Fußleisten angebracht sind, werden wohl noch ein paar Wochen vergehen.

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